Meilenstein erreicht: Erster Proof of Concept Workshop für Fahrzeugkonnektivität

Am 7. März 2024 fand der erste Proof of Concept Workshop des DOCT-Forschungsprojekts in der Heinrich-Hertz Antennenmesshalle von Mercedes-Benz in Sindelfingen statt. Ein wichtiger Meilenstein im Projekt! Erstmals wurde gemeinsam mit allen Projektpartnern ein ausgewähltes Funkszenario in einer Messhalle mit einem Fahrzeug demonstriert.

Was ist das Proof of Concept?

Der Proof of Concept Aufbau dient zur Beurteilung und Demonstration der Projektergebnisse sowie der Funktionalität des im Projekt entwickelten „Digitalen Zwillings”. Dabei soll die Performance der Konnektivität von Fahrzeugen und Fahrzeugkomponenten unter Applikation des Digitalen Zwillings bewertet werden. Die erstellten Umgebungen reichen dabei für Anwendungen von rein simulativ (SIL) über hybrid – also einzelne Hardwarekomponenten (HIL) bis hin zu vollhardwarebasiert – also Gesamtfahrzeug (CIL). Das aktuelle Ziel in Hinblick auf den Proof of Concept im Projekt ist es, eine Messumgebung in der von Mercedes-Benz bereitgestellten Messhalle zu schaffen, die die erarbeiteten Inhalte und Ergebnisse der Arbeitspakete wie Funkszenarien oder KPI, verarbeiten und umsetzen kann. So kann letzten Endes ein Proof-of-Concept des Digital-Twins erreicht werden. Die Antennenmesshalle von Mercedes-Benz bietet ideale Voraussetzungen für den Aufbau des Proof of Concept.

Was wurde in Sindelfingen gemacht?

Für den PoC Workshop in Sindelfingen wurden die bisherigen Projektergebnisse im Proof of Concept Aufbau zusammengeführt und auf Grundlage dessen das benötigte Hardwaresetup in der Mercedes-Benz Messhalle ausgearbeitet und umgesetzt. Für dieses wurde Hardware der Partner IZT, Keysight und Rohde & Schwarz verwendet. Ziel war es dabei, einen richtungsaufgelösten Funkkanal zu emulieren, sodass sich das Fahrzeug in einer simulierten Funkumgebung befindet. Für die Messungen wird die Radiated Two-Stage (RTS) bzw. Wireless Cable Methode verwendet, die Messungen ohne eine Kabelverbindung ermöglicht. Im Projekt werden auch weitere Konzepte, wie z. B. durch IMST die Radio-Head-Methode, geprüft. Beim Workshop wurde jeder Einzelabschnitt des Messaufbaus gemeinsam betrachtet und diskutiert und die Erkenntnisse dann direkt für die live Demo umgesetzt. Bei dieser wurde das ausgewählte Funkszenario in der Messhalle mit einem Fahrzeug demonstriert. Anhand der live Demo konnten die Projektpartner Schritt für Schritt durch den Test geführt und das Vorgehen transparent aufgezeigt werden. Es entstand ein wertvoller Austausch, in dem über die Messungen diskutiert und die nächsten Schritte und Herausforderungen gemeinsam aufgezeigt und definiert wurden. Zudem konnte in den Messungen der Live Demo mit der RTS Methode aufgezeigt werden, dass die Kompensation der Transfermatrix zwischen OTA (Over the Air) Antenne und DUT (Device under test) Antennenport mittels Kanalemulator erreicht wird.

Nächste Schritte

Mit dem PoC Workshop wurde das Konzept für das spätere Messsystem des PoC demonstriert und so die Grundlage für dieses gelegt. Als Nächstes werden die Ergebnisse dieser Demonstration und weiterer Messungen evaluiert, um das Messsystem weiter zu optimieren und es um mögliche Szenarien und Use Cases zu erweitern.

Die Demonstrationen haben gezeigt, dass das Proof of Concept plausibel ist und wichtige Erkenntnisse für die weiteren Arbeiten im Projekt liefert.

 Abbildung: Proof of Concept

Über DOCT:

Das Projekt DOCT (Digital Over-the-air Connectivity Twin) läuft über einen Planungszeitraum von 36 Monaten. Ziel des durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Projektes ist es, den Grad der Systemabsicherung signifikant zu erhöhen und die Entwicklung von Connectivity-Systemen zu beschleunigen. Automatisiertes Fahren und parallel genutzte Infotainment-Funktionen stellen immer komplexere Anforderungen an das moderne Connectivity-System. Die Schaffung einer digitalen Entwicklungsumgebung für sichere und robuste Connectivity-Systeme ermöglicht es, die Kosten zu reduzieren und Ressourcen zu schonen. Gleichzeitig kann durch die vollständige Validierung des Mobilfunksystems die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht werden. Nicht zuletzt profitiert auch Deutschland als Wirtschaftsstandort durch die Beschleunigung von transformationsrelevanten Innovationen im Connectivity-Bereich.
Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.